Über die Folgen des Bewegungsmangels der Kinder heute wird fast täglich in den Medien berichtet: Übergewicht, Koordinations-– und Bewegungsstörungen, Fehlhaltungen, Zunahme von inneren Erkrankungen (z.B. Diabetes). Auch die Gründe werden vielfach diskutiert: immer früherer Medienkonsum (Fernsehen/PC/Spielkonsolen), zu wenig Sportunterricht, zu frühe Spezialisierung auf technische Sportarten. Dadurch fehlen Kindern heute grundlegende Bewegungserfahrungen, die frühere Generationen in einer anderen Umwelt spielerisch gemacht haben: z.B. viel Spielen im Freien.
Die Idee basiert auf der motopädagogischen Förderung in Grundschulen, für einen ganzen Vormittag Bewegungslandschaften aufzubauen, die anregenden, abenteuerlichen Charakter haben. Da dies mit sehr viel Aufwand verbunden ist, unterbleibt es meist im herkömmlichen Sportunterricht. Die Bewegungslandschaften, hergestellt aus herkömmlichen Sportgeräten nach Klaus Miedzinski, ermöglichen Kindern, auf spielerische Weise ihre motorischen Fähigkeiten zu erkennen und auszunutzen. Es stärkt das Selbstbewusstsein, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und regt dazu an, die eigenen Möglichkeiten zu erkennen und zu erweitern. Die Kinder machen Bewegungserfahrungen, die es ihnen ermöglichen, Freude an Bewegung zu entwickeln und später andere technische Sportarten zu erlernen und auszuüben.
Die Bewegungsbaustelle versteht sich als eine Möglichkeit, Kindern die Chance zu geben, selbständig ihre Bewegungsumwelt mitzugestalten, d.h. in aktiver Auseinandersetzung mit den Dingen mehr über deren Eigenschaften und Handhabung sowie über den eigenen Körper zu erfahren. Das Erlebnis des Gelingens ihrer Baupläne und Bewegungsabsichten durch gemeinsames Bemühen und das lustvolle Erfahren der damit verbundenen Bewegungsexperimente vermittelt Selbstvertrauen und Bewegungssicherheit und schafft Zugänge zu neuen Unternehmungen und Wagnissen.
Die im Vorangegangenen angesprochene Bewegungsbaustelle besteht aus Brettern, Kisten, Quadern, Rollen, Schaukeln, Wippen und Rollwagen, die immer wieder von den Kindern neu, entsprechend ihrer Fähigkeiten, gestaltet werden kann. Das Material wird aufgebaut in Verbindung mit dem bereits vorhandenen Material in den Turnhallen, wie Böcke, Bänke und Kästen.
Dieses robuste Material bietet eine große Variabilität, sodass ständig neue Bewegungslandschaften entstehen. Es ergeben sich immer wieder Varianten mit anderen Schwierigkeitsgraden. Da die Kinder dabei zusammenarbeiten müssen, wirkt sich dies positiv auf das Sozialverhalten aus.
Projektablauf
Das benötigte Material wird von uns kostenlos den Cuxhavener Schulen zur Verfügung gestellt. Der Aufbau der Bewegungslandschaften wird am Morgen vor Schulanfang mit ehrenamtlichen Helfern durchgeführt.
INTERESSE?
Die positiven Erfahrungen mit anderen Projekten in unseren Einrichtungen zeigen uns, dass es viele Cuxhavener gibt, die sich gerne für einen besseren Start unserer Kleinen einsetzen.
Es finden Informationsveranstaltungen für Sportlehrer und Rektoren statt, um das Bewegungsprojekt vorzustellen und gemeinsame Wünsche und Anregungen aufzunehmen. Gleichzeitig werden Ehrenamtliche rekrutiert.
Wir werden kleine Fortbildungen für die Beteiligten anbieten, um die Motopädagogik für alle Beteiligten erlebbar werden zu lassen.
In Absprache mit den Sportlehrern kann das Projekt wochen- oder monatsweise laufen, natürlich nur in der Hallenzeit.
Falls Sie Interesse haben, als
- Helfer
- Schule
- Sponsor
an diesem Projekt mitzumachen, melden Sie sich gerne bei uns!